Inhalt
„Madonna“
stellt den dritten und somit letzten Band der Engelmörder-Trilogie von
Kathrin Lange dar, indem wiederum Katharina Jacob im Mittelpunkt steht.
Wir befinden uns in Nürnberg, im Jahre 1493. Während sie in dem von
ihrem Mann geerbten Fischerhaus kranke, alleinstehende Frauen pflegt,
von intimen Begegnungen mit Richard Sterner träumt, beginnt unerwartet
eine ominöse Mordserie. Als plötzlich auch noch Richard in Begleitung
von Heinrich Kramer nach Nürnberg zurückkehrt, wird es in der Stadt
zunehmend düsterer! Steckt Katharina Jacob hinter all den grausamen
Morden?
Eigene Meinung
Bereits
auf den ersten Seiten hat mich die Handlung gepackt. Mein Vorurteil,
historische Romane seien zäh und kompliziert, wurde hier keineswegs
bestätigt. Originell und spannend hat Lange dieses Werk aufgebaut: sie
arbeitet viel mit geheimnissvollen Hinweise ihrer Protagonisten. Man
ahnt, dass sich in der Vergangenheit von Familie Jacob schlimmes
zugetragen haben muss – doch diese verborgene Welt ist nicht bereits von
Anfang an durchschaubar, sondern wird nur nach und nach offenbart.
Dabei erwarten den Leser einige Überraschungen. Sehr informativ ist auch
der Perspektivenwechsel – er trägt wesentlich dazu bei, dass das ganze
spannend bleibt, sich der Leser in die verschiedensten Protagonisten
hineinzuversetzen vermag und die Geschehnisse aus der Sicht der anderen
Personen erlebt werden können. Vom Aufbau her hätte ich es allerdings
besser gefunden, wenn diese Perspektivenwechsel deutlicher dargestellt
worden wären – ist aber Geschmackssache. Die Figuren hat Lange
unglaublich liebevoll dargestellt. Bereits zu Beginn entstand in mir
eine große Bewunderung für Katharina. Sehr liebenswert habe ich auch die
Figuren des Arnulfs und Richards gefunden. Alle drei kann man für ihre
Selbstlosigkeit und Treue nur bewunden. Langes Schreibstil hat mir auch
außerordentlich gut gefallen. Gleich auf den ersten Seiten fällt auf,
welch schöne Adjektive die Autorin verwendet und wie bildreich und
detailliert ihre Sprache ist. Die einzelnen Szenen werden sehr
ausführlich beschrieben, so dass sich der Leser ein gutes Bild von den
damaligen Verhältnissen und Bedingungen machen kann. Für mich keineswegs
unnötig in die Länge gezogen, wodurch der Lesefluss gestört werden
hätte können, sondern notwendig! Überdies hat die Autorin meines
Erachtens für diese Trilogie hervorragend recherchiert und in einem
Nachwort geht sie nochmals aus die wahrheitsgetreuen bzw erfundenen
Elemente ein, was ich super fand.
Fazit
„Madonna“
enthält viele interessante geschichtliche Informationen über das Leben
im mittelalterlichen Nürnberg, ua über die Inquisition, sowie auch über
den damaligen Stand der Medizin. Auch Romantiker sollten nicht zu kurz
kommen. Eine absolute Leseempfehlung für jene, die ihre Liebe zu
historische Romane entdecken wollen oder bereits entdeckt haben.
Hallo!
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Liebe Grüße
Lisa